Schreiben und Gesundheit, eine logische Verbindung in meinen Augen. Sich Zeit nur für sich selbst nehmen, aus dem Alltag aussteigen, das kann nicht schaden.
Schreiben im Museum, das klingt nach Jodelkurs, nach Töpfern in der Toskana, nach Beschäftigungstherapie für Unter- oder Überbeschäftigte. Hat aber auch seine Berechtigung und macht bestimmt Spaß.
Die Verbindung von beidem, das Schreiben im Medizinhistorischen Museum an der Charité, lasse ich ausfallen, ich weiß, was mich in dort erwartet und dass mir das jetzt gerade nicht gut tut.
Ai Wei Wei, schlägt einer als Alternative vor, und schreiben zu Ai Wei Wei, das kann ich mir vorstellen: Kunstwerke auf mich wirken lassen, darüber nachdenken, sie zum Schreibanlass nehmen. Heute schreibe ich also nicht über eine Ausstellung, keine Kritik ist gefragt, kein Expertinnenurteil zu irgendeinem Thema, und von Kunst, denke ich mir, verstehe ich sowieso wenig, und von der Lage chinesischer Dissident_innen noch viel weniger. Ablenkungsgefahr scheint also nicht gegeben, allein die Kunst und ihre Wirkung auf mich soll Thema sein. Hurra!
Und dann geraten mir die Rollen durcheinander, frag ich mich schon beim ersten Schild an einem Ausstellungsstück: Was meinen die nur?